Buch, Deutsch, 53 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 139 g
Reihe: Bachelorarbeit
Buch, Deutsch, 53 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 139 g
Reihe: Bachelorarbeit
ISBN: 978-3-95993-046-8
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftssektoren & Branchen Fertigungsindustrie Lebensmittelindustrie, Nahrungsmittelindustrie
- Rechtswissenschaften Öffentliches Recht Medizin- und Gesundheitsrecht Lebens- und Futtermittelrecht
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftssektoren & Branchen Primärer Sektor Agrarökonomie, Ernährungswirtschaft
Weitere Infos & Material
Textprobe:
Kapitel 2.2, Kategorisierung von Gütesiegeln:
Die Vielzahl an Qualitätssiegeln auf dem Lebensmittelmarkt macht eine weitere Unter-teilung sinnvoll. Da der Begriff des Gütesiegels nicht geschützt ist, kann jeder ohne Weiteres ein solches erfinden und vermarkten. Der Ursprung eines Siegels ist daher für die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit von Siegeln essentiell, weshalb sie nachfolgend entsprechend kategorisiert werden sollen.
Zunächst gibt es die Kategorie Gütesiegel staatlichen Ursprungs. Diese Siegel sind vom Gesetzgeber – entweder auf EU-, Bundes- oder Landesebene – ins Leben gerufen worden und werden staatlich überprüft. Sie erlangen dadurch höchste Glaubwürdigkeit und absolute Transparenz. Der Verbraucher kann sich sehr leicht über ihre Richtlinien informieren.
Bei Lebensmitteln gibt es nur sehr wenige Siegel dieser Kategorie, allen voran das bereits erwähnte EU-Öko-Siegel.
Die zweite Kategorie stellen die Gütesiegel aus wirtschaftlich unabhängigen Institutionen dar. Diese Siegel werden von nichtstaatlichen Institutionen vergeben, die sich entweder selbst finanzieren oder durch Spenden gefördert werden. Ihre Prüfverfahren sind daher unabhängig. Als Beispiel ist hier das MSC-Siegel zu nennen, das für nachhaltige Fangmethoden von Fisch bürgt.
Auch die Richtlinien dieser Kategorie von Siegeln ist für den Verbraucher meist gut nachvollziehbar und solange die Institution tatsächlich unabhängig ist, kann man auch von einheitlichen und strengen Prüfverfahren ausgehen. Ein Fallstrick für solche Organisationen ist jedoch die Abhängigkeit von Geldern aus der Industrie, zum Beispiel durch hohe Gebühren für die Vergabe von Siegeln. Eine gewisse Korruption ist hierdurch möglich und kann vom Verbraucher wiederum nicht nachvollzogen werden.
Des Weiteren gibt es die Kategorie der Gütesiegel privatwirtschaftlichen Ursprungs. Hierzu zählen die meisten Siegel, die auf Lebensmitteln zu finden sind. Auf den Markt gebracht werden sie von sogenannten Gütegemeinschaften – ein Verbund verschiedener Hersteller der gleichen Produktgruppe – um die eigenen Produkte mit den Siegeln dieser Gütegemeinschaft auszustatten. Die Prüfverfahren sind intern und daher kaum nachvollziehbar. Auch die Richtlinien sind oft nicht eindeutig formuliert.
Ein Beispiel für diese Kategorie ist das QS-Prüfzeichen. Es wird von einem Zusammenschluss verschiedenster Betriebe der Fleisch- und Fleischprodukte-Industrie – vom Futtermittelhersteller bis zum Groß- und Einzelhandel – getragen. Die Richtlinien basieren zumeist auf den gesetzlichen Mindestanforderungen und die Mitgliedsbetriebe verpflichten sich lediglich zur Dokumentationspflicht zum Zweck der Eigenkontrolle. Daher ist ein solches System wesentlich weniger transparent für den Verbraucher.
Außer den drei oben genannten Siegelkategorien gibt es noch viele siegelähnliche Objekte, die die in Kapitel 2.1 Definition zwar nicht komplett erfüllen, jedoch vor allem durch ihre den Gütesiegeln ähnliche Ästhetik eine Verwechslung mit einem echten Siegel leicht machen.